Überblick Onlinemarketing

In den letzten Jahren hat sich das Marketing von Unternehmen gewandelt. Weltweit investieren Firmen zunehmend in Onlinemarketingaktivitäten. In Deutschland nutzen knapp 90% der Bevölkerung das Internet, damit bietet es sich ideal als Marketingplattform für Unternehmen an.

Laut einer Studie der Deutschen Post AG aus dem Jahr 2019 schrumpfte der Anteil von klassischen Marketingmedien wie Werbesendungen im Jahr 2018 um 7%, wohingegen das Onlinemarketing ein Wachstum von 4% verzeichnen konnte. Diese Werte zeigen die zunehmende Attraktivität von Werbemaßnahmen im Internet und eine steigende Unattraktivität von Maßnahmen im Printbereich.

Was ist Onlinemarketing?

Onlinemarketing ist die digitale Version des klassichen, meist auf Printmedien ausgelegten, Marketings. Dabei werden die „berühmten“ 4 Bereiche Produktpolitik, Preispolitik, Vertriebspolitik und Kommunikationspolitik bedient.

Damit handelt es sich bei dem Begriff nicht um eine Neugestaltung des Marketings, sondern um die Übertragung des klassischen Marketings auf das neue Medium. Durch die stetige Weiterentwicklung und Verzahnung von Onlineplattformen und Technologien verschmelzen die Teilbereiche der Marketing-Matrix in der Onlinewelt zunehmend, womit keine eindeutige Abgrenzung der einzelnen Teilbereiche mehr möglich ist.

Mit diesem Hintergrund ist eine gemeingültige Definition der Bestandteile von Onlinemarketing nicht möglich und führt zu erheblichen begrifflichen Schwankungen.

Bestandteile von Onlinemarketing

Onlinemarketing besteht aus den Bereichen Suchmaschinenmarketing, Social Media Marketing (teilweise mit SMM abgekürzt) und dem E-Mail-Marketing.
Suchmaschinenmarketing (SEM abgekürzt) besteht wiederum aus den Teilbereichen Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenanzeigen (SEA).

Auswertung von Webseitendaten
Datenanalysen machen den Erfolg der Maßnahmen sichtbar

Die volle Wirkung erzielen die Bereiche erst bei strategischer Verknüpfung, da die Methodiken von z.B. SEA auch bei Social Media Ads genutzt werden. Gleichzeitig profitieren alle Bereiche vom Content-Marketing (Produktion von passenden Inhalten) sowie von Digital Analytics (Betrachtung und Analyse von Zielgruppen und Erfolg anhand von Daten und Statistiktools).

Was spricht für Onlinemarketing? Was spricht dagegen?

Zusammenfassend sprechen für das Onlinemarketing die geringen Kosten bei der Erreichbarkeit der Zielgruppe gegenüber des klassischen Printmarketings sowie die Versandgeschwindigkeit. Gleichzeitig ist die Erfolgsmessung auf Basis der verwendeten Technologien einfacher und zeigt eine deutlich produktivere Nutzung der Arbeitszeit.

  • Durch die Verwendung von sehr detaillierten Analysemöglichkeiten können Inhalte wie Beiträge in den sozialen Medien, Newslettern und anderen medialen Formaten zielgruppengerechter gestaltet werden.
  • Durch die Verwendung von fein einstellbaren Variablen in der Ausbringung von Werbeanzeigen auf Webseiten, sozialen Medien und Suchergebnisseiten können Streuverluste reduziert und Inhalte zielgruppenorientierter ausgeliefert werden.
  • Ein Unternehmen kann durch starke Vernetzung der Teilbereiche den Kaufprozess durch mehrere Aktivitäten fördern.

Unternehmen profitieren von der Vernetzung aller Marketingbereiche

Wie ein Unternehmen alle Bereiche ideal miteinander verknüpfen kann, zeigt das nachfolgende Beispiel:

  • Ein Kunde kann über eine allgemeine Suche auf das Produkt aufmerksam geworden sein. Bevor dieser das Produkt kauft oder mit dem Unternehmen über ein Bestellformular oder Kontaktformular in Kontakt tritt, meldet sich der potentielle Kunde für einen Newsletter des Unternehmens an. Der Newsletter wird auf der Webseite beworben. Durch diese Anmeldung erhält er kurz darauf einen Newsletter zu diesem Produkt und klickt auf einen Link innerhalb der Mail, um den Kauf anzustoßen. Das Unternehmen kann diesen Kauf (Conversion) dem Medium Newsletter zuordnen, da dieses die Klicks auf Links misst.
  • Ein anderer Kunde kann auch über die Suchmaschine auf das Produkt aufmerksam geworden sein. Dieser registriert sich aber nicht für den Newsletter, sondern liest Bewertungen zu dem Produkt. Über eine Werbeanzeige auf dem Bewertungsportal oder eines Blogs, auf dem er sich zu dem Produkt erkundigt, gelangt er erneut zu der Produktseite und tätigt den Kauf. Dieser Sachverhalt lässt sich ebenfalls durch einen Social Media Post erzeugen, ebenso auch mit einer An-zeige in den sozialen Medien.

Bei allen Situationen wendet das Unternehmen ein umfassendes Tracking im Rahmen der Datenanalyse der Marketingmaßnahmen an und ermittelt so, welche Kanäle mehr Käufe und mehr Umsatz generiert haben. Gleichzeitig können Unterschiede in den Käufergruppen je Medium analysiert und so das Marketing entsprechend der jeweiligen Zielgruppen modifiziert werden.

Print-Marketing ist tot! Oder doch nicht?

Das klassische Print-Marketing ist nicht tot, es hat nur Konkurrenz bekommen. Je nach Zielgruppe kann Print-Marketing tot sein, ist jedoch bei einigen Gruppen immer noch die effizienteste Möglichkeit für ein Produkt, Dienstleistung oder Unternehmen Werbung zu machen. Traditionell erreicht man die älteren Generationen über Printmedien, die jüngeren Generationen über digitale Produkte.

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Alles Content Marketing oder doch nicht?

Unter dem Begriff Content Marketing versteht man ein langfristiges, strategisches Vorgehen auf Basis von Kommunikationsmitteln, um zielgruppengerechte Inhalte zu erstellen, wobei das Unternehmen die Kompetenz und Qualität des Unternehmens in den Vordergrund stellt und anhand fundierter Aussagen belegen kann.

Im Gegensatz dazu wird im klassischen Marketing die Qualität ohne Angabe von Beweisen behauptet.

Diese Form des Marketings unterstützt den Prozess des Kaufens in allen Phasen. Da der werbliche Aspekt nicht in den Vordergrund tritt, nähert sich Marketing zunehmend an Public Relations (PR) an. Dies zeigt sich besonders in den Kernbereichen der PR: Durch zielgruppenorientierte Aufbereitung von Inhalten sollen Produkte und Meinungen über Pressemitteilungen, soziale Medien und Journalisten verbreitet werden.

Reizüberflutung im Marketing – Lösung: Content Marketing

Die Bedeutung dieser Marketingform ist in den letzten Jahren gestiegen, da die Menschen zunehmend Werbung mit deutlich erkennbarer Werbesprache blockieren und ignorieren. Deutlich wird dies im Vergleich zwischen den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts und den 10er Jahren des 21. Jahrhunderts: Kam damals ein Mensch im Verlauf des Lebens mit ca. einer Million Marketingbotschaften in Kontakt, so sind es aktuell über 20 Millionen. Durch diese Reizüberflutung werden Werbebotschaften häufig als lästig empfunden, eine Werbung für das Unternehmen kann sogar negativ sein. Es wird von einer zunehmend negativen Entwicklung des klassischen Marketings gesprochen. Durch die negative Wahrnehmung und Nichtbeachtung durch die Zielgruppe werden TV-Spots und Zeitungsanzeigen zunehmend ineffizient und teuer, gleichzeitig sinkt durch die zunehmende Digitalisierung die Reichweite der klassischen Printmedien.

Planung im Content Marketing
Planung ist die halbe Miete: Content Marketing an Kaufprozess ausrichten

Content Marketing als (neutrale) Kundenberatung im Kaufprozess

Der Kaufprozess hat sich sowohl im B2B-Bereich (Kaufmann verkauft an Kaufmann) als auch im B2C-Bereich (Kaufmann verkauft an Privatperson) aufgrund der Digitalisierung gewandelt. Konsumenten sind anspruchsvoller als früher und zugleich besser informiert, vieles wird kritischer betrachtet und hinterfragt. Selbst bei einem Kauf in einem Ladengeschäft findet vorher meist eine Internetrecherche statt. Dabei nimmt die Bedeutung von Bewertungen und Meinungen anderer Kunden und Internetnutzer zu. Deren Bewertungen weisen meist eine große Glaubwürdigkeit auf. Unternehmen müssen deshalb auch hier mit guten Inhalten unterstützend aktiv sein.

Marktforschungen haben ergeben, dass durch den Effizienzverlust der klassischen Medien und der Ansprache von Zielgruppen ohne Differenzierung das Marketing zunehmend in die Gestaltung einer langfristigen, stabilen Kundenbeziehung investieren sollte. Content Marketing setzt genau bei dieser Langfristigkeit durch qualitativ hochwertige Inhalte (Content) an.
Zu den bekanntesten Vertretern gehören Whitepaper und Checklisten. Je nach Interpretation der Bestandteile von Video-Marketing können auch erklärende Videos zu Produkten und Themen dem Content Marketing zugerechnet werden.

Chancen von Content Marketing

Wirtschaftlichkeit durch lange Lebensdauer der Inhalte

Durch die Gestaltung von hochwertigen Inhalten haben diese meist eine längere Lebensdauer und somit anteilig geringere Marketingkosten. Gleichzeitig steigt die Kundenbindung durch eine positive Entwicklung der Loyalität gegenüber dem verkaufenden Unternehmen.

Wirtschaftlich nachhaltiger Content kann als Material für andere Marketingbereiche weiter verwendet und aufbereitet werden. Dazu zählt die Aufbereitung im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung sowie bedingt durch die angelegte langfristige Vernetzung der Unternehmen mit den Kunden das Social Media Marketing.

Auf die genannten positiven Effekte hochwertiger Beiträge setzen in den meisten Ländern rund die Hälfte der Unternehmen. In der deutschsprachigen Region (DACH) ist Content Marketing der am dominantesten wachsende Kommunikationsbereich.

Herausforderungen von Content Marketing

Zweitverwertung von Content

Findet keine Weiterverwertung der Inhalte über mehrere Medien verteilt statt, so entsteht im Content Marketing der große Nachteil des hohen Zeitaufwandes, welcher in keiner Relation zum Erfolg steht und zu hohen Kosten für Personal oder Agenturleistungen führt.

Webanylse muss genutzt werden

Ein weiterer Nachteil entsteht, wenn man die Webanalyse nicht nutzt und so den Erfolg des Content Marketings nicht ermittelt. Entscheidungen basieren dann nicht auf fundierten Daten. Eine Studie aus der Schweiz und Deutschland kommt zu dem Resultat, dass nur rund 17% der Unternehmen den Erfolg messen, da diese Messung zu komplex sei. Jedoch haben viele Unternehmen die Absicht gegenzusteuern.

Mögliche Übersättigung der Zielgruppe

Durch die zunehmende Verwendung von Content Marketing durch Unternehmen kann hier ebenfalls in der Zukunft eine Übersättigung der Kunden mit dieser Form der Werbung eintreten. Dabei geschieht die Reizüberflutung nicht durch störende Werbung in Zeitungen und Fernsehen (welches auf Unterbrechungen basiert) sondern auf zu viel qualitativem Content.

Gleichzeitig steigt dadurch der notwendige Aufwand noch besseren, qualitativ hochwertigeren Inhalt zu produzieren. Content Marketing ist in der deutschsprachigen Region noch nicht so stark wie in der USA verbreitet, daher ist eine solche Übersättigung noch nicht in den nächsten Jahren zu erwarten.
Als Gegenmaßnahme können Unternehmen dann mit Hilfe der Datenanalyse auf eine stärkere Personalisierung der Inhalte setzen, wie es bereits im E-Mail-Marketing geschieht.

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Was ist Digital Analytics?

Datenanalysen werden in vielen Bereichen eines Unternehmens eingesetzt, so auch zur Steuerung von Marketingmaßnahmen.

Bei Datenanalysen von digitalen Plattformen und Medien spricht man von Digital Analytics, bezieht sich die Analyse nur auf eine bestimmte Webseite, so spricht man in diesem Fall von Web Analytics.

Auf Webseiten werden Webanalyse-Tools eingebunden, um die notwendigen Daten zu erheben. Als die bekanntesten Vertreter solcher Anwendungen gelten Google Analytics, etracker sowie Matomo (früherer Name: Piwik).

Die Erfassung eines Nutzers sowie der ausgelösten Interaktionen wird durch ein Cookie realisiert. Dabei handelt es sich um eine Datei, die im Browser des Nutzers gespeichert wird und für dessen Identifikation sorgt. Bei einem erneuten Aufruf der Webseite wird der Nutzer als wiederkehrender Nutzer erkannt und die ausgeführten Interaktionen diesem zugeordnet.

Chancen von Digital Analytics

Ein zentraler Vorteil einer Datenanalyse auf Basis von digitalen Informationen besteht in der deutlich höheren Geschwindigkeit der Informationsbeschaffung im Vergleich zu Daten auf Basis manueller Erhebungen oder klassischer Produkte.

Deutlich wird dies am Beispiel eines Verlags, der über Rückgänge seiner Abozahlen und Verkäufe seiner Zeitungen erst sehr spät informiert wird. Im Vergleich dazu kann der gleiche Verlag bei Onlinepublikationen direkt mit der Webanalyse die Anzahl der Nutzer der Publikation ermitteln. Gleichzeitig kann er ebenfalls die Lesedauer pro Artikel, wie viele Artikel und welche Artikel gelesen wurden sowie
die Geografie des Lesenden erfassen.

Die Liste der aus Daten ermittelbaren Kennzahlen kann fast beliebig erweitert werden, das Potenzial für ein Unternehmen ist enorm.

Herausforderungen von Digital Analytics

Eine große Herausforderung kann die Auswertung der erhaltenen Daten darstellen. Die durch die Datentools gewonnenen Daten sind meist nicht exakt, da ein Nutzer über verschiedene Geräte agieren kann und somit durch die Tracking-Tools dieser Nutzer nicht als ein und dieselbe Person erkannt wird.

Neben der Identifikation der Nutzer ist die Interpretation der Resultate nicht auf jeder Webseite identisch, so ist zum Beispiel eine längere Verweildauer auf einer Webseite nicht immer positiv.

Daten muss man analysieren
Daten müssen verstanden werden. Nur sammeln bringt keinen Erfolg!

Beispiel für schwierige Interpretation von Webseiten-Kennzahlen

Eine hohe Verweildauer kann auf interessante Informationen hinweisen, die der Nutzer gelesen hat oder auch darauf, dass er lange suchen musste, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Teilweise kann aber auch der Text zu komplex formuliert sein und so eine längere Zeit beanspruchen, um den Inhalt vollumfänglich zu erfassen.

  • Veranschaulichen lässt sich dies mit einer Kategorieseite bei einem Onlineshop, die den Nutzer schnell zum gewünschten Produkt navigieren soll. Dort ist eine lange Verweildauer negativ und spricht nicht für die Navigation und den angezeigten Inhalt.
  • Im Gegensatz dazu ist eine lange Verweildauer auf der Unterseite eines Streaminganbieters für Filme für einen Blockbuster äußerst positiv, da dies für das Schauen des Films spricht. Ist die Verweildauer gering, so haben die Nutzer den Film nicht zu Ende geschaut.

Datenschutz und Digital Analytics

Die Tracking-Möglichkeiten sind sehr groß. Die Detailgenauigkeit ist sehr stark ausgeprägt und dadurch im Sinne des Datenschutzrechts ein wichtiges Thema.
Zur Wahrung des Datenschutzes müssen mit dem Softwareanbieter der Webseiten-Analyse-Software ein Auftragsdatenverarbeitungsvertrag abgeschlossen
sowie die IP-Adresse des Nutzers anonymisiert werden.

Zudem muss ein Webseitenbetreiber über die Nutzung solcher Technologien beim ersten Besuch einer Webseite informieren und gleichzeitig dem Besuchenden die Möglichkeit zur Abschaltung eines solchen Trackingvorgangs für den Besuch bieten, das so genannte Opt-In-Verfahren. Dabei kann der Nutzer zwischen Basis-Tracking-Tools (die zum Betrieb einer Webseite notwendig sind) sowie Marketing-Tracking-Tools (wie Google Analytics und Matomo) wählen.

Das in Deutschland weit verbreitete Opt-Out-Verfahren, bei dem den Nutzern nur ein Hinweis zur Verwendung von Trackingmöglichkeiten eingeblendet wird, ist nicht zulässig.

Verknüpfung von Digital Analytics mit anderen Bereichen des Onlinemarketings

Digital Analytics wird in vielen Bereichen des Onlinemarketings angewendet.

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

So kann im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung (SEO) z.B. der Nutzerfluss auf Basis der erhaltenen Daten optimiert sowie die erfolgreichsten Seiten einer Webseite ermittelt und so besser auf die Zielgruppe zugeschnitten werden.

Suchmaschinenanzeigen (SEA)

Im Rahmen von Suchmaschinenanzeigen (SEA) können auf Basis der Analysen die erfolgreichsten Anzeigen ermittelt werden. So kann ein Unternehmen mehrere vergleichbare Anzeigen schalten und die beste Anzeige mit dem besten Text ermitteln.

E-Mail-Marketing

Versendet ein Unternehmen Newsletter per Mail, kann es im Rahmen der Analyse die erfolgreichsten Newsletter und Links innerhalb des Mailings erkennen und so die Zielgruppe besser kennenlernen, um die Inhalte des Newsletters zu optimieren.

Social Media Marketing

Bei der Verwendung von Social Media Marketing kann ein Unternehmen auf die Datenanalysen der Plattformbetreiber zurückgreifen und diese zur Identifikation des erfolgreichsten Beitrages und der Interaktionen der Zielgruppe auswerten.

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